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Zur Neuordsnung der Seelsorgebereiche:An die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände im Erzbistum Köln

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Datum:
12. März 2022
Von:
PGBM

Sehr geehrte Damen und Herren der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände, #ZusammenFinden – unter dieser Überschrift beginnt nun im Erzbistum Köln ein Weg, mit dem bis zum Jahresende der räumliche Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten festgelegt wird. Der Titel ist zugleich Programm. Ziel ist, dass die 178 bestehenden Seelsorgebereiche zu 50-60 Pastoralen Einheiten zusammenfinden. Im Vordergrund steht dabei die gemeinsame Suche nach dem besten Zuschnitt dieser zukünftigen Pastoralen Einheiten.

#ZusammenFinden ist nach Beratungen im Diözesanpastoralrat entwickelt worden. Der Apostolische Administrator Weihbischof Steinhäuser hat am 18. Februar 2022 die Hauptabteilung Entwicklung Pastorale Einheiten des Generalvikariates beauftragt, die Umsetzung dieser nächsten Entwicklungsschritte für das Erzbistum Köln vorzubereiten. Zu gleich hat er mich als Leiter dieser Hauptabteilung mit der Steuerung betraut.

Ich wende mich am Beginn von #ZusammenFinden direkt an Sie, weil ich Sie herzlich bitten möchte, als gewählte Mitglieder der Gremien in Ihrem Seelsorgebereich im Laufe des Proze sses eine spezifische Verantwortung für die Beratungen zur räumlichen Gestalt der Pastoralen Einheit zu übernehmen, zu der Ihr Seelsorgebereich zukünftig gehören wird. Ich weiß, dass ich diese Bitte in einer Zeit großer Unklarheiten an Sie richte. Der Prozess #ZusammenFinden ist für unser Bistum wichtig und an der Zeit. Ich hoffe, dass wir bei allen offenen Fragen zur Zukunft unserer Diözese mit #ZusammenFinden endlich konkret an Veränderungenarbeiten können.

Ich bitte Sie, diesen Prozess konstruktiv und nach Kräften mitzugestalten und gebe Ihnen mit diesem Schreiben erste Informationen, wie es los- und weitergeht. Mir ist bewusst, dass Sie sich schon unterschiedlich intensiv mit den Überlegungen zu #ZusammenFinden auseinandergesetzt haben. Der Text soll auch denjenigen, die bisher keine Möglichkeit hatten, die Planungen kennenzulernen, einen guten und umfassenden Eindruck vermitteln. Alle, die schon tiefer in der Materie drin sind, bitte ich um Nachsicht für die Textfülle und ermuntere Sie, alle Inhalte, die Ihnen schon vertraut sind, zu überlesen.

Ein wichtiger, erster Schritt: #ZusammenFinden wird nicht nur die Landkarte des Erzbistums nachhaltig gestalten. Es ist auch ein erster Schritt zu einer notwendigen Weiterentwicklung des kirchlichen Lebens. Die zukünftigen Pastoralen Einheiten werden den räumlichen Rahmen setzen für Tradition und Entwicklung, für Innovation und Konzentration auf das Evangelium. Wenn die zukünftigen Einheiten gefunden sind, stellt sich die Frage ihrer pastoralen Ausgestaltung– und das entsprechend den Gegebenheiten und Bedarfen der einzelnen Pastoralen Einheiten. Dazu wird im Anschluss an #ZusammenFinden ein eigener, mehrjähriger und in der jeweiligen Pastoralen Einheit individuell anzupassender Entwicklungsprozess folgen. Weitere wichtige Fragen werden in eigenen Prozessen geklärt

Der Suche nach zukünftigen Pastoralen Einheiten folgen zwangsläufig weitere wichtige Fragen. Welche rechtliche Form (Pfarrei oder „Dynamischer Sendungsraum“) die zukünftigen Pastoralen Einheiten haben werden, ist nicht Gegenstand von #ZusammenFinden. Genauso wenig werden mit #ZusammenFinden Personalfragen geklärt – also beispielsweise, wer die Leitung einer zukünftigen Einheit übernimmt oder wie sich das Pastoralteam zusammensetzen wird. Für diese Fragen wird es jeweils eigene, geeignete Wege der Klärung geben. Erstmal geht es „nur“ um den geographischen Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten.

 

Warum kommt es zur Bildung größerer Pastoraler Einheiten?


Ausgangspunkte für die Bildung größerer Pastoraler Einheiten sind tiefgreifende Veränderungen im kirchlichen Leben. Dazu gehören die abnehmende Katholikenzahl, die weniger werdenden Engagierten, der Rückgang der Finanzkraft und auch der Rückgang des pastoralen Personals. DieseTrends sind nicht neu. Doch das Zeitfenster, gestalterisch darauf zu reagieren, wird zusehends kleiner.

Ausführlicher können Sie das Warum und Wozu hier nachlesen. Weitere Informationen zu den Veränderungsnotwendigkeiten und eine Faktensammlung finden Sie ebenfalls online.

 

Wie werden die größeren Pastoralen Einheiten gefunden?


Kern von #ZusammenFinden sind Beratungen der gewählten Gremien und allerInteressierten in den heutigen Seelsorgebereichen. Grundlage der Beratungen wird ein Vorschlag aus dem Generalvikariat sein, der vor Ostern veröffentlicht wird. Er wird eine Landkarte zeigen, wie das Erzbistum Köln zukünftig aufgeteilt sein könnte.

Die Frage, welchen Zuschnitt die zukünftigen Pastoralen Einheiten haben werden, soll maßgeblich von den Gremien der heutigen Seelsorgebereiche beraten werden. Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände bzw. Verbandsvertretungen der Kirchengemeindeverbände übernehmen in ihren Seelsorgebereichen Verantwortung dafür, dass möglichst viele Menschen an der Beantwortung  dieser Frage beteiligt werden. Das Votum der Gremien wird dann großes Gewicht bei der Entscheidung haben.

Bis Mitte Oktober sind die Gremien gebeten, den Vorschlag aus dem Generalvikariat zu prüfen und dabei möglichst viele Interessierte einzubinden, insbesondere auch jüngere Menschen. Die Gremien geben dann ein Votum zum Vorschlag ab und stimmen ihm entweder zu oder nennen eine Alternative im Rahmen der Prozesskriterien. Ein guter Austausch der Seelsorgebereiche untereinander trägt dazu bei, dass die Voten der Gremien aufeinander abgestimmt sind.

Sobald Mitte Oktober 2022 alle Voten der Seelsorgebereiche eingegangen sind, entwickelt ein diözesanes Koordinierungsteam eine Entscheidungsvorlage für den Erzbischof. Auch dieses Team besteht aus Gremienvertreter/-innen, Pastoralen Diensten und Mitarbeitenden der Bistumsverwaltung. Zum Jahresende entscheidet der Erzbischof über den Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten. Diese Entscheidung ist noch nicht mit der Festlegung einer neuen rechtlichen Struktur der Pastoralen Einheiten verbunden – und auch noch nicht mit der Errichtung der dann gefundenen künftigen Einheiten. Genauere Informationen über den Prozess, den Zeitnahmen und die Verantwortlichkeiten finden Sie in einer Beschreibung des Verlaufs bzw. einer Übersicht dazu.

 

Bitte um Ihre Unterstützung


Wie Sie dem oben dargestellten entnehmen können, ist die Mitwirkung der Pfarrgemeinder äte und Kirchenvorstände elementar für #ZusammenFinden. Sie als gewählte Mitglieder der Gremien haben eine spezifische Kenntnis Ihres Seelsorgebereichs, die nicht ersetzbar ist. Ich bin auch überzeugt, dass es Ihnen am besten gelingen wird, die Menschen Ihres Seelsorgebereichs an den Beratungen
zu beteiligen, so dass ihre Stimme im Prozess Gehör findet. Uns war es ein explizites Anliegen, dass der Prozess auf allen Ebenen Elemente der Beteiligung aufweist und nicht nur von Hauptberuflichen gestaltet wird. Deshalb werden auf allen Ebenen die gewählten Gremien einbezogen und sollen aus ihrer spezifischen Perspektive den Prozess mitgestalten. Ihre Mitwirkung wird dem Prozess guttun und kann eine Chance sein, das synodale Miteinander im konkreten Handeln zu stärken. Mir ist bewusst, dass es in einigen Seelsorgebereichen während des Verlaufs von #ZusammenFinden zu Wahlen von PGR oder KV kommen wird, da die Wahltermine vom November 2021 verschoben wurden. Ich bitte Sie um Nachsicht, dass es diese zeitliche Überschneidung gibt. Ich bin zuversichtlich, dass Sie vor Ort eine gute Lösung finden, diese Herausforderung zu meistern.

Es ist sinnvoll, in diesem Prozess subsidiär zu denken. Maßgeblich soll Ihre Beratung in den Gremien und die Beteiligung möglichst vieler Interessierter in den Seelsorgebereichen sein. Wie diese Beratung und Beteiligung zu gestalten ist, wissen Sie als Verantwortliche vor Ort am besten. Die Ortsausschüsse in den einzelnen Gemeinden sind sicher einzubeziehen, darüber hinaus viele andere Menschen, besonders auch Jugendliche und junge Erwachsene, die in Zukunft Verantwortung in den Pastoralen Einheiten übernehmen könnten, sowie die Orte der kategorialen Seelsorge auf dem Gebiet Ihres Seelsorgebereiches. Um eine möglichst breite Beteiligung und eine  gute Abstimmung der Gremien der Seelsorgebereiche untereinander zu ermöglichen, soll es in der Beratungsphase zwei Treffen auf Ebene der im zentralen Vorschlag beschriebenen zukünftigen Einheit geben. Teilnehmen sollen alle Gremien der Seelsorgebereiche, die laut Vorschlag eine zukünftige Einheit bilden sollen, und darüber hinaus möglichst viele Interessierte. Ich habe die Pastoralteams, die Verwaltungsleitungen und besonders die leitenden Pfarrer gebeten, Sie als Gremien bei der Organisation und Durchführung der Beratungen und der Beteiligung zu unterstützen. Greifen Sie bitte zu Ihrer Entlastung auf diese Ressource zurück.

Auch auf Ebene des Dekanats wird es Ansprechpartner/-innen geben, wenn Sie vor Ort Bedarf an Klärungen oder Bedarf an Unterstützung sehen. Dafür habe ich die Dechanten gebeten, zeitnah ein Dekanatsteam aufzustellen, das aus dem jeweiligen  Dechanten, ein bis zwei Getauften und Gefirmten (wenn möglich aus dem Katholikenrat) und einer Hauptberuflichen Kraft (Referent/ -in) besteht. Die Teams sollen auf der Homepage vorgestellt werden als Ansprechpartner für das jeweilige Dekanat. Dort werden Sie dann auch Kontaktdaten finden.

Das Votum, das Sie im Laufe der Beratungen zum zentralen Vorschlag für die Zugehörigkeit Ihres Seelsorgebereichs zu einer zukünftigen Pastoralen Einheit entwickeln, wird bei der Erarbeitung der Entscheidungsvorlage für den Erzbischof aufgrund Ihrer Orts- und Sachkenntnis ein hohes Gewicht besitzen. Anders gesagt: Ohne Ihre tätige Mithilfe bei ZusammenFinden wird es schwierig sein, eine tragfähige Entscheidungsvorlage zum Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln zu erstellen.

 

Informationen und Kontakt


Weitere Informationen und Materialien finden Sie unter www.zusammenfinden.koeln. Diese werden fortlaufend aktualisiert. Wenn Sie Rückfragen oder Anmerkungen zum Prozess #ZusammenFinden haben, gehen Sie gerne auf meinen Mitarbeiter Florian Wallot zu. Sie erreichen ihn unter 0221 1642 1458 oder über zusammenfinden@erzbistum-koeln.de. 

 

Notwendig – und notwendig zusammen


Es ist notwendig, dass jetzt die zukünftigen Pastoralen Einheiten als Rahmen für die pastorale Weiterentwicklung im Erzbistum Köln gefunden und bestimmt werden. Genauso notwendig ist es, dass dies unter der Beteiligung möglichst vieler geschieht, die das kirchliche Leben in den zukünftigen Pastoralen Einheiten gestalten und verantworten wollen. Deshalb bitte ich Sie, in der Rolle, in der Sie an diesem Prozess teilnehmen werden, um Ihre Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Ich sehe die Chance, dass #ZusammenFinden ein Lernfeld für die weitere Entwicklung im Erzbistum Köln sein kann.

Von Herzen wünsche ich Ihnen Gottes Segen und bitte Sie um Ihr Gebet für den vor uns liegenden Weg und um gute Entwicklungen im Erzbistum Köln.


Msgr. Markus Bosbach
Leiter der Hauptabteilung EntwicklungPastorale Einheit

 

Weitere Informationen:
Informationen
Gründe für die Zusammenlegung
Faktensammlung
Beschreibung des Verlaufs
Übersicht über den Verlauf