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Infos zur Neuordnung der Seelsorgebereiche

Diözesanpastoralrat ringt um Zukunft für Erzbistum
Datum:
7. Jan. 2022
Von:
pgbm

Intensive Debatte um Rückkehr von Kardinal Woelki - Fortschritt im Zukunftsprozess

Köln. In einer intensiven, teils kontrovers geführten Debatte hat der Diözesanpastoralrat (DPR) über die Szenarien für das Erzbistum Köln nach der Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki aus seiner geistlichen Auszeit diskutiert. Im wichtigsten Beratungsgremium des Erzbistums, in dem Kleriker wie haupt- und ehrenamtliche Laien mitwirken, stießen die Meinungen zu der für Aschermittwoch geplanten Rückkehr des Kardinals deutlich, aber nicht unversöhnlich aufeinander. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll“, sagten mehrere Teilnehmer, unter anderem Gemeindereferentin Marianne Arndt: „Die Menschen stimmen mit den Füßen ab, die Austrittszahlen sind erschreckend.“ Anders Stephan Neuhoff: „Für viele Kritiker muss Woelki als „Sündenbock“ herhalten, die von Rom eingeforderte Versöhnung kann aber nur gelingen, wenn auch die Kritiker des Kardinals bereit sind, ihren Beitrag zu leisten“, sagte der engagierte Laie.

Einig war sich das Gremium, dass es ein „Weiter so“ nicht geben dürfe und „klare Signale für einen Neuanfang“ gesetzt werden müssten. Weihbischof Steinhäuser, der in der Zeit der Abwesenheit des Kardinals als Apostolischer Administrator das Erzbistum leitet, erhielt vom DPR ein Stimmungsbild zur Rückkehrfrage. Es erfolgte anonym, der Weihbischof sagte zu, das Ergebnis nach Rom zu übermitteln. Dort wird Steinhäuser in absehbarer Zeit über die Lage im Erzbistum Bericht erstatten.

Kardinal Woelki hatte Mitte Oktober 2021 mit Zustimmung von Papst Franziskus eine viermonatige geistliche Auszeit angetreten. Der Papst hatte ihn in der Aufarbeitung des Missbrauchs vom Vorwurf der Vertuschung entlastet, aber große Fehler in seiner Kommunikation bemängelt. Der Erzbischof soll am 2. März 2022 in sein Amt zurückkehren. In der Zwischenzeit soll Steinhäuser nach dem Willen des Papstes einen Prozess der Erneuerung und Versöhnung einleiten.

Ein wichtiger Schritt in die Zukunft gelang dem DPR in Sachen künftiger Gestalt des Erzbistums. Der Rat einigte sich auf Eckpunkte des Prozesses, mit dem der Zuschnitt der künftigen pastoralen Einheiten gefunden werden soll. Der DPR würdigte dabei den partizipativen Ansatz des vorgeschlagenen Weges und sprach sich mit klarer Mehrheit dafür aus, dass die gewählten Gremien und andere Gruppen eine entscheidende Stimme im Beratungsweg bekommen. Ziel ist es, auf Basis von Vorschlägen aus dem Generalvikariat passende Zuschnitte für die künftigen pastoralen Einheiten zu finden. Insgesamt sollen so 50-60 neue Räume entstehen. Die Entscheidung zur rechtlichen Gestalt dieser Einheiten ist damit noch nicht verbunden.

Die Mitglieder lobten die intensive, zielorientiere Arbeitsatmosphäre im DPR, der am Freitag und Samstag im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg tagte. Zustimmung erhielt der Apostolische Administrator für seine dialogorientierte Amtsführung und Kommunikation. Steinhäuser lobte seinerseits die „hohe Qualität“ der Beratungen: „Wir sind in diesen Tagen gewachsen.“

 
Verantwortlich: 
Christoph Hardt
Direktor Hauptabteilung Medien und Kommunikation
Marzellenstr. 32
50668 Köln
0221 1642 3909

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Liebe Gemeinden, 

die geplante Neuordnung der Seelsorgebereiche im Rahmen des „Pastoralen Zukunftswegs“ wird im ganzen Erzbistum und auch in unseren Gemeinden diskutiert. Nahezu alle bisher abgegebenen Stellungsnahmen und Voten nennen dabei gemeinsam den starken Wunsch, das vielfältige aktive Gemeindeleben in St. Gereon und St. Hubertus zu erhalten und weiter zu entwickeln. 

Der ganz überwiegende Teil des Pfarrlebens mit seinen Verbänden, Gruppierungen, caritativen und kirchenmusikalischen Aktivitäten findet in Brück und Merheim erfreulicherweise mit großem Engagement „rund um den örtlichen Kirchturm“ statt.

Dieses große Engagement und die Freiheitsgrade der ehrenamtlichen Gemeindemitglieder sollen in jedem Fall erhalten bleiben und gestärkt werden. Dieser Wunsch nach Subsidiarität kommt in nahezu allen Beiträgen als große Gemeinsamkeit zum Ausdruck. Den Kirchenvorständen ist dabei die rechtliche Selbständigkeit der Kirchengemeinden ein großes Anliegen, das in einem Schreiben vom 23.01.2021 an Herrn Kardinal Woelki zum Ausdruck gebracht und bei einem Treffen mit Herrn Weihbischof Steinhäuser am 16.03.2021 erörtert wurde.

So haben sich der KV von St. Gereon am 30.11.21 und die Verbandsvertretung des KGV am 14.12.21 einstimmig für einen Seelsorgebereich mit den Gemeinden des ehemaligen Dekanats Dünnwald in Dellbrück, Holweide, Dünnwald, Höhenhaus und der Krankenhausseelsorge der Krankenhäuser in Merheim und Holweide, also einen mit ca. 33.000 Katholiken vergleichsweise „kleinen“ Bereich, ausgesprochen.

Der KV von St. Hubertus hat am 16.12.21 mit 5 Stimmen für den nördlichen Bereich „Dekanat Dünnwald“ und 4 Stimmen für den südlichen Bereich mit Gemeinden aus dem ehemaligen Dekanat Deutz in Neubrück, Rath-Heumar, Höhenberg/Vingst, Kalk, Deutz gestimmt.

Am 17.12. hat der PGR mit 4 Stimmen für den südlichen Bereich („Dekanat Deutz“), 3 Stimmen für den nördlichen Bereich („Dekanat Dünnwald“) und 3 Enthaltungen votiert. In einem im Internet veröffentlichten und in den Kirchen ausgelegten Schreiben wurde die Beteiligung der Gemeindemitglieder zur Erstellung eines Stimmungsbildes erbeten. Die bisher eingegangenen vorläufigen Stellungnahmen zeigen in Brück eine klare Tendenz für die Kooperation in einem SB „Dekanat Deutz“ und in Merheim für die Kooperation in einem SB „Dekanat Dünnwald“. 

Am 21.12.2021 haben Vertreter der Kirchenvorstände und des PGR Herrn Msgr. Bosbach, Hauptabteilungsleiter Entwicklung Pastorale Einheiten im Generalvikariat, über die oben genannten Voten und aktuellen Stimmungsbilder informiert. Msgr. Bosbach hat darauf am 22.12.2021 geantwortet und für Anfang des Jahres einen Diskussionsvorschlag und dessen breite Beratung unter Einbeziehung der Gremien und Mitglieder der Kirchengemeinden im Rahmen eines strukturierten Prozesses in Aussicht gestellt. Wir werden Sie zeitnah darüber informieren und möchten diesen Prozess gemeinsam mit Ihnen umsetzen und gestalten. Ganz ausdrücklich sei allen für die bisher eingegangenen zahlreichen, teils detaillierten Rückmeldungen gedankt. Die Beteiligung und weitere Rückmeldungen der Gliedgemeinschaften und Gemeindemitglieder, gerne an zukunft@pgbm.de, sind auch weiterhin erbeten. Die mit dem Thema befassten Mitglieder der Kirchenvorstände und des Pfarrgemeinderats, deren Kontaktdaten Sie bitte dem Internet unter www.pgbm.de entnehmen, stehen Ihnen gerne für Gespräche zur Verfügung. 

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Weiffen (Pfarrer), Maria Schickel (PGR), Dr. Georg Thiel (KV St. Hubertus), Ottmar Bongers (KV St. Gereon)